Hast du dich gefragt, ob die Verwendung von Google Fonts auf deiner Webseite im Jahr 2024 noch DSGVO-konform ist? Keine Sorge, du bist nicht allein! In diesem Artikel erkläre ich dir alles Wichtige, damit du Google Fonts rechtssicher nutzen und Abmahnungen vermeiden kannst.

Warum sind Google Fonts ein Datenschutzthema?

Vielleicht fragst du dich, warum die Verwendung von Google Fonts überhaupt problematisch sein könnte. Das Hauptproblem liegt in der Datenübertragung an Google. Jedes Mal, wenn jemand deine Webseite besucht und die Schriftarten direkt von den Google-Servern geladen werden, wird die IP-Adresse des Besuchers an Google in die USA übertragen. Diese Übermittlung personenbezogener Daten kann unter Umständen gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstoßen.

Die IP-Adresse als personenbezogenes Datum

Die IP-Adresse gilt laut DSGVO als personenbezogenes Datum, da sie Rückschlüsse auf den einzelnen Nutzer zulässt. Wenn diese ohne ausdrückliche Zustimmung an Drittanbieter wie Google weitergegeben wird, kann das ein Datenschutzproblem darstellen. Besonders kritisch ist dabei die Übertragung in Länder außerhalb der EU, wie die USA, wo ein unterschiedliches Datenschutzniveau herrscht.

Aktuelle Entwicklungen im Jahr 2024

Im Januar 2022 entschied das Landgericht München I, dass die dynamische Einbindung von Google Fonts ohne ausdrückliche Zustimmung der Nutzer gegen die DSGVO verstößt. Dies führte zu einer Welle von Abmahnungen gegen Webseitenbetreiber.

Im März 2023 urteilte das Landgericht München I erneut, dass die massenhaften Abmahnungen wegen Google Fonts rechtsmissbräuchlich sind. Das Gericht betonte, dass solche Abmahnungen nicht zulässig sind, wenn sie primär dazu dienen, Einnahmen zu generieren, anstatt den Datenschutz zu schützen.

Auch im Jahr 2024 bleibt das Thema aktuell. Datenschutzbehörden haben die Einhaltung der DSGVO weiter verschärft, und es ist wichtig, deine Webseite entsprechend anzupassen, um rechtliche Risiken zu vermeiden.

Hinweis

Wusstest du, dass beim Einbinden von YouTube-Videos auch Google Fonts geladen werden können? Das bedeutet jedoch nicht, dass du auf YouTube-Videos verzichten musst, um die Datenschutzgesetze einzuhalten. Solange du vorab die Einwilligung deiner Besucher zur Darstellung der Videos einholst, verstößt du nicht gegen die DSGVO.

So nutzt du Google Fonts DSGVO-konform im Jahr 2024

Du möchtest nicht auf die ansprechenden Schriftarten von Google Fonts verzichten? Kein Problem! Es gibt Möglichkeiten, Google Fonts DSGVO-konform zu nutzen, indem du sie lokal auf deinem Server hostest. So verhinderst du, dass personenbezogene Daten an Google übertragen werden.

Vorteile des lokalen Hostings von Google Fonts

Durch das lokale Einbinden der Schriftarten vermeidest du nicht nur Datenschutzprobleme, sondern profitierst auch von schnelleren Ladezeiten und mehr Kontrolle über deine Webseite. Deine Besucher müssen die Schriftarten nicht mehr von externen Servern laden, was die Performance verbessert.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Google Fonts lokal einbinden

Hier zeige ich dir, wie du Google Fonts im Jahr 2024 in wenigen Schritten lokal einbinden kannst:

1. Schriftarten auswählen und herunterladen: Besuche die Google Fonts Webseite und wähle die gewünschten Schriftarten aus. Nutze einen Dienst wie den Google Webfonts Helper, um die Schriftarten und den passenden CSS-Code herunterzuladen.

2. Dateien auf den Server hochladen: Entpacke die heruntergeladenen Schriftarten und lade sie in einen Ordner (z.B. /fonts/) auf deinem Webserver hoch.

3. CSS-Datei anpassen: Füge den bereitgestellten @font-face-Code in deine CSS-Datei ein und passe die Pfade zu den Schriftarten an.

Google Fonts 1

4. Schriftarten verwenden: Nutze die eingebundenen Schriftarten in deinem CSS-Stil.

Google Fonts 2

5. Überprüfung: Teste deine Webseite, um sicherzustellen, dass die Schriftarten korrekt angezeigt werden und keine externen Anfragen mehr an Google erfolgen. Tools wie der Google Fonts Scanner von eRecht24 können dir dabei helfen.

Verwendung von Plugins (für WordPress)

Wenn du WordPress nutzt und dir die manuelle Einbindung zu aufwendig ist, gibt es Plugins, die dir helfen können:

  • OMGF: Dieses Plugin erkennt automatisch, welche Google Fonts du verwendest, lädt sie herunter und bindet sie lokal ein.
  • Local Google Fonts: Ein weiteres hilfreiches Plugin, das deine Schriftarten lokal hostet.

Diese Plugins machen es dir besonders einfach, deine Webseite DSGVO-konform zu gestalten, ohne dass du tief in den Code eintauchen musst.

Häufige Fehler beim lokalen Einbinden vermeiden

Achte darauf, dass die Pfade in deinem CSS-Code korrekt sind und auf die richtigen Dateien verweisen. Ein häufiger Fehler ist es, die Schriftdateien nicht im richtigen Verzeichnis abzulegen oder die Dateiendungen zu übersehen. Überprüfe auch, ob die Schriftarten in verschiedenen Browsern korrekt geladen werden.

Aktuelle Rechtsprechung und Empfehlungen für 2024

Im Jahr 2024 haben Datenschutzbehörden die Kontrollen verschärft und empfehlen dringend, externe Ressourcen zu minimieren und personenbezogene Daten zu schützen. Es ist daher ratsam, sich über die aktuellen DSGVO-Bestimmungen auf dem Laufenden zu halten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Das Urteil vom Landgericht München I vom 30. März 2023 stellt klar, dass massenhafte Abmahnungen rechtsmissbräuchlich sein können. Dennoch bleibt die grundsätzliche Pflicht bestehen, die DSGVO einzuhalten und die Daten der Webseitenbesucher zu schützen.

Fazit: Datenschutz und Design im Einklang im Jahr 2024

Du siehst, es ist möglich, ein ansprechendes Webdesign mit den Anforderungen der DSGVO im Jahr 2024 zu vereinbaren. Indem du Google Fonts lokal einbindest oder auf Alternativen zurückgreifst, schützt du die Daten deiner Besucher und vermeidest rechtliche Risiken. Nimm dir die Zeit, deine Webseite entsprechend anzupassen—deine Besucher und dein zukünftiges Ich werden es dir danken!

Brauchst du Unterstützung?

Falls du Unterstützung beim lokalen Einbinden von Google Fonts oder bei der datenschutzkonformen Gestaltung deiner Webseite benötigst, stehe ich dir gerne zur Seite. Gemeinsam machen wir deine Webseite fit für 2024!

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